Amanis Tagebuch
Amanis Tagebuch
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Zur Entstehung dieser Website?
Angelina Joana und ich, Andreas Donat, lernten uns im Sommer 2021 kennen. Im November 2022 fand die Foto-Ausstellung "Schwarz - Weiss / Aspekte der Seele" mit Bildern von Angelina Joana statt. Bald reifte der Entschluss, mit der Thematik der tiefen Verletzung, der Traumatisierung und des sexuellen Missbrauches in einer ungewöhnlichen, sehr stark künstlerischen und gefühlsbetonten Art und Weise, in die Öffentlichkeit zu treten. Wir wollen einerseits gegen das Schweigen, Ausblenden dieser Themen und deren Tabuisierung kämpfen. Aber mindestens genauso wichtig ist es uns, mit diesem „Tagebuch“ Betroffenen eine Hilfe anzubieten, sich ihren Schmerzthemen in einer sehr gefühlsbetonten Art und Weise anzunähern und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Und zuletzt ist dieses Tagebuch vielleicht auch ein ganz kleiner Versuch, der seelischen und sozialen Kälte in unserer Zeit entgegenzuwirken. Der Umgang mit uns selbst und mit anderen wird immer oberflächlicher, er kühlt ab und eine noch vor Jahrzehnten mögliche Gefühlstiefe weicht einer abgeklärten Souveränität und einer seelenlosen Coolness. Wir verhärten innerlich und verlieren mehr und mehr die Farbigkeit unserer Seelen. Auch wenn vieles in diesen Texten schwer, ja geradezu traurig und erschütternd ist, können sie vielleicht gerade durch diese Schwere die eigene Seele zu neuen inniglichen und vielseitigeren Bewegungen anregen.
Ich selbst beschäftige mich seit 1990 beruflich als Kunsttherapeut mit sexuellem Missbrauch, Essstörung und der Borderline-Störung. Die Erfahrungen, die ich hierbei machen durfte, liefern den „Stoff“ für viele Stimmungen, Bilder und Gefühlssituationen, die wir in Amanis Tagebuch verarbeitet haben. Angelina leiht diesen ganzen Facetten der seelischen Abgründe ihre künstlerischen Fähigkeiten. So versucht sie, die zum Teil auch existenziellen Gefühle, durch eigene Gedichte und Texte mit ihrer Stimme lebendig zu machen. Auch vertieft sie sich in die entsprechenden Gefühle, um sie dann in ihren eigenen Fotografien mimisch zum Ausdruck zu bringen. Mit ihren Texten, Gedichten und Fotos möchte sie ein vielschichtiges Bild des Themas „Verletzung, Traumatisierung und Missbrauch“ zeichnen, das uns tief in unseren Herzen anspricht.
Amani ist also keine reale Person, aber vieles von dem hier Beschriebenen findet jährlich in Deutschland 1000-fach statt. Es leben viele Amanis unerkannt, unverstanden und sich selbst verletzend, sich verschämt versteckend und wegduckend unter uns.